Ein historischer Grenzverlauf!

Grenze... gibt Sicherheit

Hinweistafel in Plattenberg

Hier in Plattenberg wurde 1765 eine Mautstation errichtet und dann 1772 das Mauthaus, das spätere "Grenzerhaus", das erst in den letzten Jahren im Privatbesitz wieder renoviert wurde.

Grenzverlauf zwischen Bayern und Salzburg

In etwa der Grenzverlauf zwischen dem Erzstift Salzburg und Bayern bis ca. 1816. Der Bereich von Peterwinkeln, Rotkampeln,Laiming, Unterried bis Manetsberg wird noch heute im Volksmund "Hadermark" genannt, was darauf schließen lässt, dass über den Grenzverlauf des öfteren "gehadert" wurde

....Grenzen überwinden - Grenzen kennen

Wenn wir diesen "Grenzgang" entlang diesem historischen Grenzverlauf gehen wollen, entspricht diese Grenze auch jetzt noch ziemlich genau der Grenze zwischen dem Landkreis Traunstein und dem Landkreis Altötting (kleinere Änderungen sind vorallem in dem Bereich der Niederhamer Kapelle vorgenommen worden).

Wir beginnen unseren Marsch am besten wieder in Asten und gehen auf der Gemeindestrasse dann in Richtung Dorfen - etwa 1 km. Um dann in Richtung Eck abzubiegen und gehen hier auf diesen Kamm entlang bis zur Ortschaft Eck. Hier kommen wir nach dem Gehöft direkt an einem Steinkreuz aus Tuffstein vorbei, dieses Kreuz wurde hier hin versetzt und war einmal ein wichtiger Grenzstein, sein Standort war ursprünglich zwischen dem Mauthaus und der Niederhamer Kapelle. Wir folgen der Straße weiter und gehen in Richtung Plattenberg um dann links zur Ortschaft Plattenberg hinunter zu gehen. Hier treffen wir auf die oben abgebildete Hinweistafel.

 

War das die Grenze?

Hier in Plattenberg streiten die "Gelehrten" um die Richtigkeit der Grenze zwischen dem damaligen Bayern und dem Erzstift Salzburg, fast wie damals ?



Unweit von der Hinweistafel ist dann ein Grundstückpflog und ein Schuttberg mit einem Stein darauf. Ob hier die Grenze war oderob diese sogar hinter dem Mauthaus vorbei lief (und damit das Mauthaus heute auf Traunsteiner Gebiet stünde) ist nicht unstrittig. Da ab 1816 alles bayerisch war, war es irgendwann auch unwichtig, wo genau die Grenze verlief.

Jetzt kann man leider dem Hohlweg in Richtung Südwest nicht folgen, aber hier entlang hieß dieser Weg, der Totenweg . Ein Flurstück in der Nähe heißt auch Galgenland, genau entlang diesem Hohlweg lief die Grenze Und auch ein Galgen war hier. Auch kann man aus historischen Unterlagen belegen, dass hier in Plattenberg die Übergabe von "unerwünschten Personen" an die jeweils andere Seite der Gerichtsbarkeit war.


 

Die Stallbauern Kapelle

Gleich nach dem Ortsausgang Nonnreit folgt die Stallbauern Kapelle.


Wir gehen jetzt auf der alten B 20 Richtung Süden, in Richtung der Ortschaft Nonnreit um dann in der Ortschaft Nonnreit jetzt wieder in Richtung Westen raus zu gehen, hier kommen wir am Ortsausgang an der "Stallbauern-Kapelle" vorbei.

Hier folgen wir der Straße weiter, vorbei an der Ortschaft Ettenau und gehen dann bis zu dem angelegten Biotop, hier treffen wir nun erstmals wieder auf den Grenzverlauf (hier wäre auch das Steinkreuz von Eck gestanden). Von hier aus verlief die Grenze schnurgerade auf die Niederhamer Kapelle zu, wir gehen der neu angelegten Straße entlang und gehen dann in Richtung Asten (kommen an der Kapelle vorbei ) und gehen etwa 100 Meter später links die Straße hinein.

 

Fischerstraßl

Die Bezeichnung dieser Straße hat sich bis heute erhalten und es war die Grenze zwischen dem bayerischen Teratorium und dem Salzburgischen.


Wir sind jetzt auf dem Fischerstraßl. Hier verlief die Grenze wieder genau auf der Straße, diesem Kiesweg folgen wir jetzt und bald ist auf jeder Seite der Straße ein Waldstück, wenn links dann der Wald endet, müssen wir diesem Feldweg links folgen.
Genau hier verlief die Grenze hinunter Richtung Steintal. Wir folgen diesem Weg jetzt ca. 1, 3 km. Gehen unterhalb der Ortschaft Peterwinkeln am Waldrand entlang um dann wieder beidseitig ganz gerade in den Wald rein zugehen.
Hier gabelt sich anfangs der Weg, wir gehen dem rechten Weg entlang. Nach ca. 300 Meter kommen wir wieder aus dem Wald raus.

 

wichtiger Markstein

Steinkreuz bei Steinthal (erwähnt bereits in den Jahren 1589, Quelle: historische Marksteine zwischen den bayerischen Gerichten Neuötting, Wald und dem salzburgischem Tittmoning (Autoren: Alois und Georg Remmelberger) Der Standort wurde verändert, er wurde erst 1988 an den jetzigen Standort verbracht, er war ursprünglich etwa 150 Meter entfernt



Wir gehen weiter auf dem Weg bis wir links wieder ein Waldstück beginnt. In etwa nach 100 Meter steht am Waldrand ein Sühnekreuz.

Dieses Steinkreuz bei Steinthal (erwähnt bereits in den Jahren 1589, Quelle: historische Marksteine zwischen den bayerischen Gerichten Neuötting, Wald und dem salzburgischem Tittmoning ;Autoren: Alois und Georg Remmelberger) war also ein wichtiger Punkt in der Abgrenzung einerseits zwischen Bayern und Salzburg. Andererseits endeten stießen hier innerhalb Bayerns die beiden Pflegegerichtsbarkeiten aufeinander, einerseits die Gerichtsbarkeit von Ötting und der Herrschaft aus Wald.

Der Standort dieses Sühnekreuzes wurde verändert, es wurde erst 1988 an den jetzigen Standort verbracht, denn es war ursprünglich etwa 150 Meter entfernt.


 

Kapelle am Priellbach

Eine Kapelle an der geschichtsträchtigen Grenze zwischen dem ehemals salzburgischem Erzstift und dem bayerischen Kurfürstentum (die Grenze verlief aber ein paar Meter dahinter)


Dieser Grenzverlauf wurde anfangs nur sehr flächenmäßig beschrieben und nur durch wenige Punkte genau definiert. Eine Grenze war im Mittelalter keine Linie, sondern eine eher flächige Abgrenzung. So beschieb man die Nordgrenze auf ca. 80 km mit lediglich 24 Punkten mehr oder weniger genau.

 

Marterl bei Peterwinkeln

Aber um 1670 wollte man auf der Salzburger Seite diese Grenze durch genaue Befragung von alteingesessenen Männern genauer beschreiben.

Die Männer aus unserer Gegend hießen:
Jacob Stränzer (Schmidt zu Nunreith)
Mathias Jäger (Wirt zu Nunreith)
Adam Peterwinckhlers (Bauer von Peterwinkeln)
Veithen Rothkhämpels (Bauer zu Rotkampeln damals Rothkhämpls)
Hannsen Wibmers zu Mänetsperg (Manetsberg)


Durch diese Beschreibungen wurde der Grenzverlauf genauer, da diese Bürger jeweils auf die Salzburger Seite gehörten und Sie die "Grenzgrundbesitzer" waren. beschrieben sie auch sehr genau ihren Grund bzw. ihr Lehen.


 

Wir gehen jetzt auf der Straße wieder in Richtung Asten ca. 100 Meter zurück um dann am Waldrand entlang in Richtung Westen entlang zugehen. Man kommt dann auf einen Graben ( der Prielbach, nur bei starken Regenfällen ein Bach) und geht hier genau an dessen Rand in Richtung der Kapelle an dem kleinen Brückchen.Hier hat die Grenze einen beachtenswerten Haken auf kleinem Raum gemacht (siehe Karte). Da es noch heute im Besitz von dem Rothkampler Bauern ist, bildete die Grenze eben auch die Besitzungen ab.

Wir gehen jetzt den Feldweg (Hohlweg) in Richtung Westen weiter, die Grenze verlief hier etwa 150 Meter Nordwärts ( an der Hangkante, Feldrain entlang).

......Noch Baustelle , es geht aber weiter




Quellen: Überlieferungen, Nachfragen und aus dem Öttinger und dem Salzfass von verschiedenen Autoren (Rainer Wilfinger, Richard Ruhland, Alois und Georg Remmelberger).