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Pressebericht vom 28.01.2012

Asten: "Ein gemeinsames Ziel ist gut für den Ort!"
28.01.2012

Asten (hs). Das Projekt Dorfwirtschaft wird immer konkreter: In der vergangenen Woche besprach die Projektgruppe den Satzungsentwurf für die Genossenschaft. Die Gründung soll am 15. Februar im ehemaligen Gasthaus Remmelberger stattfinden. Dort kann jeder Interessierte Anteile an der Genossenschaft zeichnen. Wie Bürgermeis­ter Konrad Schupfner mitteilt, hat die Stadt Tittmoning inklusive Kauf bisher etwa 200.000 Euro in das Projekt gesteckt. Schupfner ist begeistert vom Engagement der Astner Bürger beim Projekt Dorfwirtschaft. "Das ist gelebte Bürgergesellschaft!", sagt der Bürgermeister im Gespräch mit der Heimatzeitung. Er habe den Eindruck, dass das gemeinsame Ziel der Dorfgemeinschaft sehr gut tue. Die Gemeinde stehe voll hinter dem Projekt.
Zweite Bürgermeisterin Maria Kellner ist selbst Mitglied der Projektgruppe, die derzeit die Genossenschaftsgründung vorbereitet. Als Astnerin liegt ihr die Dorfwirtschaft besonders am Herzen.
Zwei Bedingungen hat die Stadt: Sie investiert nicht in das ehemalige Gasthaus Remmelberger und sie wird es auch nicht betreiben. Wieso das Projekt die Stadt Tittmoning dennoch bisher rund 200.000 Euro gekostet hat, erklärt Schupfner so: "Wir haben die Gaststätte gekauft und die zwischenzeitlich angefallenen Kosten vorgeschossen." Die Genossenschaft solle ihre Arbeit ohne Schulden beginnen können. "Was die Sanierung und den Betrieb angeht, werden wir uns jedoch komplett raushalten."
Die Vorgabe der Stadt ist klar: Wenn die Projektgruppe nicht innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes ein tragfähiges Konzept zu Stand bringt, wird das Objekt wieder verkauft. Doch derzeit schaut es nicht so aus, als ob dieser Fall eintreten wird. Die Projektgruppe hat letzte Woche einen Satzungsvorschlag erarbeitet, und die Zahl der Interessenten an Genossenschaftsanteilen ist groß.
Der ganze Ort zieht an einem Strang. Dabei spielen die Vereine eine wichtige Rolle. Die Genossenschaft soll auch als Einkaufsgemeinschaft für die örtlichen Vereine dienen. Dies beschlossen die Vorsitzenden kürzlich bei einer Sitzung. Der Getränkeeinkauf soll beispielsweise in Zukunft über die Dorfwirtschaft laufen. Zusätzliche Kosten entstehen dadurch keine, doch die Genossenschaft kann aufgrund niedrigerer Einkaufspreise einen kleinen Gewinn verbuchen. Ziel ist es au Gasthaus zum Vereinslokal für möglichst viele Vereinigungen aus der Gegend zu machen. Ein Baustein wird dabei der geplante Schulungsraum der Feuerwehr sein, der eingerichtet werden soll. Zudem haben zahlreiche Vereine erklärt, bei der Sanierung des Gebäudes mitzuhelfen und Anteile zu zeichnen.
Auch wenn Betrieb und Sanierung reine Genossenschaftssache sein werden, die Gaststätte bleibt im Besitz der Stadt Tittmoning. Dies habe rechtliche Gründe, so Schupfner: "Als Kommune dürfen wir nichts verschenken." Daher sei auch ein Erbbaurecht nicht in Frage gekommen. Vorgesehen ist ein sehr weites Nutzungsrecht für die Genossenschaft, die Stadt soll die Immobilie nur bei außergewöhnlichen Vorfällen zurückfordern dürfen. "Damit bekommt die Genossenschaft die notwendige Planungssicherheit."
Der Vorplatz und der Parkplatz sind nicht Bestandteil des Nutzungsvertrages. Beides wird nicht nur von den Besuchern der Gaststätte genutzt, daher sei die Pflege dieser Flächen Aufgabe der Gemeinde, so Schupfner.
An einer weiteren Stelle wird die Stadt der Genossenschaft unter die Arme greifen: Nach den Schätzungen der Projektgruppe wird ein Darlehen von etwa 170.000 Euro nötig sein. Für dieses wird die Gemeinde eine Bürgschaft übernehmen. "Uns ist wichtig, dass kein Beteiligter ein persönliches Haftungsrisiko eingehen muss", erklärt Maria Kellner. Daher ist im Satzungsentwurf auch keine Nachschusspflicht vorgesehen. Das heißt, die Anteilseigner haften ausschließlich mit ihrer Einlage.
Für den weiteren Verlauf sei es wichtig, dass eine Rechtspersönlichkeit vorliege, so Bürgermeister Schupfner. Dies ist der Fall, sobald die Genossenschaft gegründet ist. Dann können Verträge geschlossen und Aufträge erteilt werden.
Nach Auskunft der Projektgruppe wird die Genossenschaftsgründung am 15. Februar folgendermaßen abgewickelt: Zuerst wird der Satzungsentwurf diskutiert und die Satzung von den Gründungsmitgliedern unterzeichnet. Gründungsmitglied ist, wer mindestens einen Anteil zeichnet.
Gleich im Anschluss findet die erste Generalversammlung statt, auf der die Vorsitzenden und der Aufsichtsrat der neuen Genossenschaft gewählt werden. Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig davon, ob ein oder mehrere Anteile gezeichnet wurden. Für Gründungsmitglieder gibt es noch ein "besonderes" Schmankerl: sie erhalten ihren ersten Anteil in Form eines aufwendig gestalteten Anteilsscheins (siehe Grafik).
Anschließend wird die Sitzung kurz unterbrochen, damit der Aufsichtsrat sich zu seiner konstituierenden Sitzung zurückziehen kann. Auf dieser wählen die Räte ihren Vorsitzenden und dessen Stellver Laut Satzungsentwurf beschränkt sich der Zweck der "DorfWirtschaft Asten eG" nicht ausschließlich auf den Betrieb des Gasthauses. Beispielsweise ist auch der "gemeinsame Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie" aufgeführt. Dazu erläutert Albert Schauer von der Projektgruppe: "Konkrete Planungen in diese Richtung haben wir derzeit nicht, aber wir wollen uns die Möglichkeit offen halten, in Zukunft weitere Projekte mit der Genossenschaft in Angriff zu nehmen." Ob und wann dies der Fall sein wird entscheidet letztlich die Generalversammlung der zu gründenden Genossenschaft.
Bürgermeister Konrad Schupfner geht davon aus, dass viele Bürger Genossenschaftsanteile zeichnen werden. "Das Interesse in der Bevölkerung ist groß, das haben wir bei den bisherigen Veranstaltungen zur Dorfwirtschaft gemerkt." Bemerkenswert dabei sei, dass nicht nur die Astner selbst, sondern auch zahlreiche Menschen aus der Umgebung großes Interesse zeigten.
Nähere Informationen zur Dorfwirtschaft gibt es auch im Internet unter www.myasten.de. Dort kann der Beitrittsantrag und ein Pachtbewerbungsbogen heruntergeladen werden.
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